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Fondsanleger stimmen gegen Brexit-Umzug - Fondsnews
15.01.19 14:30
FONDS professionell
Wien (www.fondscheck.de) - Asset Manager wappnen sich für den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union, so die Experten von "FONDS professionell".
Sie würden Anlegergeld von britischen Investmentfonds in Pendants aus Luxemburg oder Irland hieven. Doch bei einer Gesellschaft hätten erstaunlich viele Investoren eine Übertragung abgelehnt.
Eine Reihe von Anlegern der Fondsgesellschaft First State Investments habe einen Wechsel von britischen Fonds in EU-Pendants abgelehnt. Der Asset Manager habe den Kunden von 18 seiner in Großbritannien beheimateten Fonds angeboten, ihr Geld auf in Irland angesiedelte Sondervermögen zu übertragen. Diese neu geschaffenen Vehikel würden die gleiche Strategie wie die Originalfonds verfolgen und würden von denselben Managern gesteuert. Mit der Übertragung solle sichergestellt sein, dass das Vermögen auch nach dem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union im Rechtsraum der Staatengemeinschaft verbleibe.
Doch von den insgesamt 55 auf Euro lautenden Anteilsklassen der 18 betroffenen Fonds hätten bei 24 Tranchen die Investoren auf einer außerordentlichen Versammlung kurz vor Weihnachten das Umzugsangebot abgelehnt. Dies gehe aus den Abstimmungsergebnissen hervor, die nach dem Jahreswechsel veröffentlicht worden seien und die FONDS professionell ONLINE vorlägen.
First State Investments habe auf Nachfrage betont, dass immerhin die Eigner von 31 Euro-Anteilsklassen der Übertragung zugestimmt hätten - und damit ein Volumen von mehr als zwei Milliarden Pfund. Dies entspreche 90 Prozent des Vermögens in den betroffenen Fonds, habe das Haus weiter mitgeteilt. Demnach hätten zwar bei recht vielen Anteilsklassen die Anleger gegen eine Übertragung gestimmt. In diesen Tranchen habe aber vergleichsweise wenig Geld gelegen.
Ungeachtet des Volumens erstaune das Votum gegen einen Brexit-Umzug. Denn in einem ähnlichen Schritt hätten zuvor die britische Investmentgesellschaft M&G sowie der anglo-amerikanische Anbieter Columbia Threadneedle ebenfalls Anleger aus britischen Fonds in Klone aus Luxemburg überführt. Bei M&G hätten bei sämtlichen Anteilsklassen die Kunden zugestimmt, bei Columbia Threadneedle hätten nur die Investoren von zwei Tranchen einer Übertragung widersprochen.
Diese Anbieter hätten in nennenswertem Umfang britische Fonds in Kontinentaleuropa vertrieben. Viele andere Gesellschaften von der Insel hätten ohnehin bereits in Luxemburg oder Dublin eine Produktpalette für den Vertrieb in der EU aufgebaut. Auch abseits der Fondsbranche setze wegen des Brexit eine Kapitalflucht aus dem Königreich ein. Die Beratungsgesellschaft EY habe jüngst die Schätzung aufgestellt, dass Finanzdienstleister ein Vermögen in Höhe von 800 Milliarden Pfund von der Insel abgezogen hätten.
Vor diesem Hintergrund erstaune umso mehr das Votum der First-State-Investoren. Die genauen Beweggründe für die Ablehnung seien auch der Gesellschaft nicht bekannt. "Einige europäische Investoren erschien es vielleicht nicht nötig, in irische Fonds zu wechseln. Für sie schien es in Ordnung zu gehen, in einem britischen Fonds zu verbleiben", habe die Gesellschaft mitgeteilt. "Vielleicht haben einige auch noch gar keine Entscheidung getroffen." First State habe zudem betont, dass das Haus große Anstrengungen unternommen habe, um alle seine Kunden zu kontaktieren und über ihre Optionen zu informieren.
Aus Branchenkreisen sei die Vermutung zu hören, dass einige Privatanleger gar nicht auf den Aufruf zur Abstimmung reagiert hätten. Wenn nur wenig Geld in den Tranchen liege, könne dies ausschlaggebend gewesen sein. Bei den 24 Tranchen, deren Anteilseigner einen Umzug abgelehnt hätten, verbleibe das Kundenvermögen nun in den britischen Vehikeln. Neues Geld würden diese Anteilsklassen aber nicht mehr annehmen. Auch bestehende Investoren könnten ihre Anteile nicht aufstocken.
Die Abstimmung unter First-State-Kunden vor Weihnachten habe auf Euro lautende Anteilsklassen betroffen. Bei weiteren Tranchen mit anderen Nennwährungen stünden die Voten noch an. First State gehe davon aus, dass insgesamt mehr als vier Milliarden Pfund des in seinen britischen Fonds verwalteten Vermögens von EU-Anlegern stammen würden. (15.01.2019/fc/n/s)
Sie würden Anlegergeld von britischen Investmentfonds in Pendants aus Luxemburg oder Irland hieven. Doch bei einer Gesellschaft hätten erstaunlich viele Investoren eine Übertragung abgelehnt.
Eine Reihe von Anlegern der Fondsgesellschaft First State Investments habe einen Wechsel von britischen Fonds in EU-Pendants abgelehnt. Der Asset Manager habe den Kunden von 18 seiner in Großbritannien beheimateten Fonds angeboten, ihr Geld auf in Irland angesiedelte Sondervermögen zu übertragen. Diese neu geschaffenen Vehikel würden die gleiche Strategie wie die Originalfonds verfolgen und würden von denselben Managern gesteuert. Mit der Übertragung solle sichergestellt sein, dass das Vermögen auch nach dem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union im Rechtsraum der Staatengemeinschaft verbleibe.
Doch von den insgesamt 55 auf Euro lautenden Anteilsklassen der 18 betroffenen Fonds hätten bei 24 Tranchen die Investoren auf einer außerordentlichen Versammlung kurz vor Weihnachten das Umzugsangebot abgelehnt. Dies gehe aus den Abstimmungsergebnissen hervor, die nach dem Jahreswechsel veröffentlicht worden seien und die FONDS professionell ONLINE vorlägen.
Ungeachtet des Volumens erstaune das Votum gegen einen Brexit-Umzug. Denn in einem ähnlichen Schritt hätten zuvor die britische Investmentgesellschaft M&G sowie der anglo-amerikanische Anbieter Columbia Threadneedle ebenfalls Anleger aus britischen Fonds in Klone aus Luxemburg überführt. Bei M&G hätten bei sämtlichen Anteilsklassen die Kunden zugestimmt, bei Columbia Threadneedle hätten nur die Investoren von zwei Tranchen einer Übertragung widersprochen.
Diese Anbieter hätten in nennenswertem Umfang britische Fonds in Kontinentaleuropa vertrieben. Viele andere Gesellschaften von der Insel hätten ohnehin bereits in Luxemburg oder Dublin eine Produktpalette für den Vertrieb in der EU aufgebaut. Auch abseits der Fondsbranche setze wegen des Brexit eine Kapitalflucht aus dem Königreich ein. Die Beratungsgesellschaft EY habe jüngst die Schätzung aufgestellt, dass Finanzdienstleister ein Vermögen in Höhe von 800 Milliarden Pfund von der Insel abgezogen hätten.
Vor diesem Hintergrund erstaune umso mehr das Votum der First-State-Investoren. Die genauen Beweggründe für die Ablehnung seien auch der Gesellschaft nicht bekannt. "Einige europäische Investoren erschien es vielleicht nicht nötig, in irische Fonds zu wechseln. Für sie schien es in Ordnung zu gehen, in einem britischen Fonds zu verbleiben", habe die Gesellschaft mitgeteilt. "Vielleicht haben einige auch noch gar keine Entscheidung getroffen." First State habe zudem betont, dass das Haus große Anstrengungen unternommen habe, um alle seine Kunden zu kontaktieren und über ihre Optionen zu informieren.
Aus Branchenkreisen sei die Vermutung zu hören, dass einige Privatanleger gar nicht auf den Aufruf zur Abstimmung reagiert hätten. Wenn nur wenig Geld in den Tranchen liege, könne dies ausschlaggebend gewesen sein. Bei den 24 Tranchen, deren Anteilseigner einen Umzug abgelehnt hätten, verbleibe das Kundenvermögen nun in den britischen Vehikeln. Neues Geld würden diese Anteilsklassen aber nicht mehr annehmen. Auch bestehende Investoren könnten ihre Anteile nicht aufstocken.
Die Abstimmung unter First-State-Kunden vor Weihnachten habe auf Euro lautende Anteilsklassen betroffen. Bei weiteren Tranchen mit anderen Nennwährungen stünden die Voten noch an. First State gehe davon aus, dass insgesamt mehr als vier Milliarden Pfund des in seinen britischen Fonds verwalteten Vermögens von EU-Anlegern stammen würden. (15.01.2019/fc/n/s)