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Fonds: Gerne mit Klimaschutzbezug
16.03.23 12:35
Deutsche Börse AG
Frankfurt (www.fondscheck.de) - Aktienmarktrally auf der einen Seite, kräftig gestiegene Zinsen auf der anderen - was Fonds angeht, haben Anleger*innen nun wieder das ganze Spektrum im Blick, so die Deutsche Börse AG.
"Es fällt schon auf, dass Rentenfonds wieder mehr Beachtung finden", erkläre Jan Duisberg von der ICF Bank. Er spreche von einem "breiten Mix" an Produkten, die derzeit gehandelt würden, Aktien-, Renten- und Mischfonds.
Was die Umsätze angehe, sei es nach dem fulminanten Jahresauftakt mit extrem hohem Handelsaufkommen allerdings etwas ruhiger geworden. "Sonst ist das erste Quartal von den Umsätzen her immer das Beste, danach sieht es jetzt nicht aus", bemerke Matthias Präger von der Baader Bank.
Duisberg melde Zuflüsse für den Kapital Plus, einen defensiven europäischen Rentenfonds von Allianz Global Investors. Beide Seiten gespielt würden im Ampega Rendite Rentenfonds und im Allianz Flexi Rentenfonds. In den Portfolios lande außerdem oft der Private Banking Vermögensportfolio Nachhaltig, ein weltweit investierender Mischfonds von Amundi. "Nachhaltiges zieht weiter." Präger berichte allerdings von Abflüssen aus dem ARERO Der Weltfonds ESG (ISIN LU2114851830 / WKN DWS26Y), der im Sommer 2020 aufgelegten ESG-Version des beliebten ARERO.
Bei Rentenfonds würden sich durch die Zinswende nach Einschätzung von Dirk Degenhardt, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI zwar wieder attraktive Perspektiven ergeben. "Auf Basis der erwarteten Inflationsraten bieten aktuell aber nur Aktien- und Immobilienfonds oder auch ausgewogene und offensive Mischfonds die Chance auf eine positive Realrendite", habe er bei Vorstellung der BVI-Zahlen für 2022 eingeräumt.
Im Handel mit Aktienfonds würden, wie üblich an der Börse, die Verkäufe überwiegen. In den vergangenen vier Wochen habe das laut Präger besonders für den DWS German Equities, den DWS Eurovesta und den DWS Top Dividende gegolten. Gut angekommen seien hingegen der Allianz Europe Equity Growth, der Schroder ISF European Dividend Maximiser und der boerse.de-Aktienfonds TM (ISIN LU1480526547 / WKN A2AQJY). Der boerse.de-Aktienfonds investiere in internationale Unternehmen, die sich im boerse.de-Aktienbrief als "Champions" qualifiziert hätten. Seit Jahresanfang komme der Fonds auf ein Plus von 5,5 Prozent, auf Fünfjahressicht auf 8,4 Prozent im Jahr.
Kund*innen der ICF hätten gerne auf den BGF European Equity Income Fund gesetzt. "Das klare Interesse an Technologiefonds sehen wir derzeit nicht mehr so", ergänze Duisberg. Gut an komme aber auch hier weiter alles mit einem Bezug zum Klimaschutz, etwa der DKB Nachhaltigkeitsfonds Klimaschutz.
Trotz kurzzeitigem Höhenflug des chinesischen Aktienmarkts: Fonds mit Asiens Aktien würden im Geschäft der Baader Bank derzeit kaum eine Rolle spielen, wie Präger feststelle. "Die Umsätze sind nicht hoch, und es sind fast nur Abgaben." Betroffen seien etwa der DWS Top Asien, der Schroder ISF Asian Dividend Maximiser und der BNP Paribas Funds China Equity. Alle drei hätten Anfang des Jahres kräftige Kursgewinne verzeichnet, seit Anfang Februar gehe es aber nach unten.
Überschaubare Umsätze melde Präger für Minenfonds. "Da sehen wir beide Richtungen." Klar gesucht sei allerdings weiter der Structured Solutions Next Generation Resources. Der investiere in Aktien von Unternehmen, die Rohstoffe der "neuen Generation" fördern würden, etwa Lithium, Kobalt oder Grafit. Seit Jahresanfang stehe ein Kursplus von 9,7 Prozent zu Buche, auf Fünfjahressicht 11,6 Prozent im Jahr.
Weiter schwierig bleibe das Umfeld für Immobilienfonds. "Es fließt einfach weniger Geld in dieses Segment", berichte Duisberg. Durchweg Verkäufe sehe er für den WestInvest InterSelect und den Grundbesitz Europa, rege Umsätze in beide Richtungen für den SEB ImmoInvest. Bei einigen Fonds stünden aber auch schnell wieder Käufer*innen bereit, etwa beim Hausinvest.
Im Gesamtjahr 2022 habe sich die Fondsbranche in Deutschland dem Fondsverband BVI zufolge widerstandsfähig gezeigt - trotz der Marktturbulenzen. "Anleger haben sehr besonnen reagiert, denn wir haben keine hohen Rückflüsse gesehen, sondern eher eine Kaufzurückhaltung", habe BVI-Präsident Dirk Degenhardt bei Vorlage der Jahreszahlen vergangene Woche erklärt. Insgesamt seien in alle Fondstypen, also offene Publikumsfonds, geschlossenen Fonds, offene Spezialfonds sowie Mandate, 66 Milliarden Euro geflossen. Das verwaltete Vermögen sei im Lauf des Jahres wegen der Kursrückgänge an den Märkten allerdings um 12 Prozent auf 3.804 Milliarden Euro geschrumpft, davon sei ein Drittel auf offene Publikumsfonds entfallen.
Unter diesen hätten vor allem Mischfonds noch Nettozuflüsse, ebenso Immobilien- und Aktienfonds, allerdings kleine erzielt. Rentenfonds hätten hingegen Abflüsse verzeichnet. Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen hätten sich teilweise vom schwierigen Marktumfeld abkoppeln können, habe der BVI außerdem erklärt. Artikel 8- und Artikel 9-Fonds nach der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) hätten netto 5,4 Milliarden Euro frisches Geld erhalten.
Absatzspitzenreiter im Segment der Publikumsfonds 2022 sei dem BVI zufolge übrigens Union Investment, der Asset Manager der Volks- und Raiffeisenbanken gewesen. Auf den Plätzen zwei und drei würden sich Deka und Axa finden. Dann würden aber auch schon zwei unabhängige Häuser folgen: Flossbach von Storch und DJE Kapital. (16.03.2023/fc/a/f)
"Es fällt schon auf, dass Rentenfonds wieder mehr Beachtung finden", erkläre Jan Duisberg von der ICF Bank. Er spreche von einem "breiten Mix" an Produkten, die derzeit gehandelt würden, Aktien-, Renten- und Mischfonds.
Was die Umsätze angehe, sei es nach dem fulminanten Jahresauftakt mit extrem hohem Handelsaufkommen allerdings etwas ruhiger geworden. "Sonst ist das erste Quartal von den Umsätzen her immer das Beste, danach sieht es jetzt nicht aus", bemerke Matthias Präger von der Baader Bank.
Duisberg melde Zuflüsse für den Kapital Plus, einen defensiven europäischen Rentenfonds von Allianz Global Investors. Beide Seiten gespielt würden im Ampega Rendite Rentenfonds und im Allianz Flexi Rentenfonds. In den Portfolios lande außerdem oft der Private Banking Vermögensportfolio Nachhaltig, ein weltweit investierender Mischfonds von Amundi. "Nachhaltiges zieht weiter." Präger berichte allerdings von Abflüssen aus dem ARERO Der Weltfonds ESG (ISIN LU2114851830 / WKN DWS26Y), der im Sommer 2020 aufgelegten ESG-Version des beliebten ARERO.
Bei Rentenfonds würden sich durch die Zinswende nach Einschätzung von Dirk Degenhardt, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI zwar wieder attraktive Perspektiven ergeben. "Auf Basis der erwarteten Inflationsraten bieten aktuell aber nur Aktien- und Immobilienfonds oder auch ausgewogene und offensive Mischfonds die Chance auf eine positive Realrendite", habe er bei Vorstellung der BVI-Zahlen für 2022 eingeräumt.
Im Handel mit Aktienfonds würden, wie üblich an der Börse, die Verkäufe überwiegen. In den vergangenen vier Wochen habe das laut Präger besonders für den DWS German Equities, den DWS Eurovesta und den DWS Top Dividende gegolten. Gut angekommen seien hingegen der Allianz Europe Equity Growth, der Schroder ISF European Dividend Maximiser und der boerse.de-Aktienfonds TM (ISIN LU1480526547 / WKN A2AQJY). Der boerse.de-Aktienfonds investiere in internationale Unternehmen, die sich im boerse.de-Aktienbrief als "Champions" qualifiziert hätten. Seit Jahresanfang komme der Fonds auf ein Plus von 5,5 Prozent, auf Fünfjahressicht auf 8,4 Prozent im Jahr.
Trotz kurzzeitigem Höhenflug des chinesischen Aktienmarkts: Fonds mit Asiens Aktien würden im Geschäft der Baader Bank derzeit kaum eine Rolle spielen, wie Präger feststelle. "Die Umsätze sind nicht hoch, und es sind fast nur Abgaben." Betroffen seien etwa der DWS Top Asien, der Schroder ISF Asian Dividend Maximiser und der BNP Paribas Funds China Equity. Alle drei hätten Anfang des Jahres kräftige Kursgewinne verzeichnet, seit Anfang Februar gehe es aber nach unten.
Überschaubare Umsätze melde Präger für Minenfonds. "Da sehen wir beide Richtungen." Klar gesucht sei allerdings weiter der Structured Solutions Next Generation Resources. Der investiere in Aktien von Unternehmen, die Rohstoffe der "neuen Generation" fördern würden, etwa Lithium, Kobalt oder Grafit. Seit Jahresanfang stehe ein Kursplus von 9,7 Prozent zu Buche, auf Fünfjahressicht 11,6 Prozent im Jahr.
Weiter schwierig bleibe das Umfeld für Immobilienfonds. "Es fließt einfach weniger Geld in dieses Segment", berichte Duisberg. Durchweg Verkäufe sehe er für den WestInvest InterSelect und den Grundbesitz Europa, rege Umsätze in beide Richtungen für den SEB ImmoInvest. Bei einigen Fonds stünden aber auch schnell wieder Käufer*innen bereit, etwa beim Hausinvest.
Im Gesamtjahr 2022 habe sich die Fondsbranche in Deutschland dem Fondsverband BVI zufolge widerstandsfähig gezeigt - trotz der Marktturbulenzen. "Anleger haben sehr besonnen reagiert, denn wir haben keine hohen Rückflüsse gesehen, sondern eher eine Kaufzurückhaltung", habe BVI-Präsident Dirk Degenhardt bei Vorlage der Jahreszahlen vergangene Woche erklärt. Insgesamt seien in alle Fondstypen, also offene Publikumsfonds, geschlossenen Fonds, offene Spezialfonds sowie Mandate, 66 Milliarden Euro geflossen. Das verwaltete Vermögen sei im Lauf des Jahres wegen der Kursrückgänge an den Märkten allerdings um 12 Prozent auf 3.804 Milliarden Euro geschrumpft, davon sei ein Drittel auf offene Publikumsfonds entfallen.
Unter diesen hätten vor allem Mischfonds noch Nettozuflüsse, ebenso Immobilien- und Aktienfonds, allerdings kleine erzielt. Rentenfonds hätten hingegen Abflüsse verzeichnet. Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen hätten sich teilweise vom schwierigen Marktumfeld abkoppeln können, habe der BVI außerdem erklärt. Artikel 8- und Artikel 9-Fonds nach der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) hätten netto 5,4 Milliarden Euro frisches Geld erhalten.
Absatzspitzenreiter im Segment der Publikumsfonds 2022 sei dem BVI zufolge übrigens Union Investment, der Asset Manager der Volks- und Raiffeisenbanken gewesen. Auf den Plätzen zwei und drei würden sich Deka und Axa finden. Dann würden aber auch schon zwei unabhängige Häuser folgen: Flossbach von Storch und DJE Kapital. (16.03.2023/fc/a/f)
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Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
62,50 € | 62,63 € | -0,13 € | -0,21% | 22.09./22:00 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
DE0008476250 | 847625 | 65,12 € | - € |
Werte im Artikel
01.03.21
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