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Rohstoff-ETCs: Neues Allzeithoch für Kupfer
13.05.21 12:45
Deutsche Börse AG
Frankfurt (www.fondscheck.de) - Industriemetalle werden teurer und teurer, so die Deutsche Börse AG.
Der Preis von Kupfer sei am vorgestrigen Dienstag auf 10.738,50 US-Dollar je Tonne geklettert - ein neues Allzeithoch. Zum Vergleich: Anfang 2020 seien es nur rund 6.200 Dollar gewesen, Anfang dieses Jahres 7.800 US-Dollar. Grund für den rasanten Preisanstieg: Die guten Konjunkturaussichten weltweit, die die Nachfrage nach dem vor allem in der Bauwirtschaft, der Elektronik und im Transportwesen verwendeten Metall nach oben treiben würden. Dazu komme der schwache US-Dollar, der Kupfer außerhalb des US-Dollar-Raums verbillige. Außerdem würden immer mehr Investoren Kupfer als Inflationsschutz nutzen.
"Die Infrastrukturpläne von US-Präsident Biden beinhalten den Bau von 500.000 Ladestellen für Elektroautos bis 2030", bemerke Mobeen Tahir von WisdomTree. Dafür sei viel Kupfer nötig. "Diese Geschichte ist gerade erst dabei, bei Investoren anzukommen." Die Bank of America habe vor kurzem eine gewagte Preisprognose gemacht: Sie rechne damit, dass der Kupferpreis in den kommenden drei Jahren bis auf 20.000 Dollar steigen werde.
Hohe Umsätze an der Börse Frankfurt hätten in den vergangenen vier Wochen vor allem der WisdomTree Industrial Metals und der WisdomTree Copper aufgewiesen.
Ebenfalls ein neues Allzeithoch habe das in der Autoindustrie verwendete Edelmetall Palladium erreicht. Der Preis habe erstmals die Marke von 3.000 US-Dollar übersprungen, aktuell seien es mit 2.944 US-Dollar je Feinunze kaum weniger (12.05.2021). Anleger würden meist auf den WisdomTree Physical Palladium Individual Securities (ISIN DE000A0N62E5 / WKN A0N62E) setzen.
Umsatzstärkste ETCs würden aber Gold- bleiben, gefolgt von Silber-ETCs. Gold habe sich zuletzt wieder verteuert, die Feinunze habe am Mittwochmorgen 1.831 US-Dollar gekostet - ein Dreimonatshoch. Der Rekordstand von 2.069 US-Dollar vom vergangenen August bleibe allerdings weit entfernt.
"Die Talsohle der Preisentwicklung sollte aber nunmehr durchschritten sein", erkläre Dora Borbély von der DekaBank. Finanzinvestoren hätten zwar ihre Bestände von Goldfonds global weiter abgebaut, dafür habe sich aber die Schmucknachfrage wieder deutlich erholt. "Damit zeichnet sich eine Normalisierung der Nachfrageverhältnisse am Goldmarkt ab." Die Bank gehe mittelfristig davon aus, dass neben der Schmucknachfrage auch die Investmentkomponente stark bleibe, und beurteile die Aussichten für Gold weiterhin als attraktiv. Auf Zwölfmonatssicht erwarte sie einen Preis von 1.940 US-Dollar.
Laut WisdomTree setzten sich die Abflüsse aus Gold-ETCs fort, fielen aber geringer aus als in den Vormonaten. Umsatzrenner an der Börse Frankfurt sei weiterhin Xetra-Gold. Der Bestand von Xetra-Gold verharre mit 226 Tonnen auf hohem Niveau. Rege gehandelt worden seien in den vergangenen vier Wochen außerdem der Xtrackers Physical Gold mit Währungssicherung (ISIN DE000A1EK0G3 / WKN A1EK0G), der WisdomTree Physical Gold Euro Daily Hedged und der WisdomTree Physical Swiss Gold Individual Securities (ISIN DE000A1DCTL3 / WKN A1DCTL).
Stark beachtet werde derzeit auch Silber. Das Edelmetall sei zuletzt ebenfalls wieder teurer geworden. Der Preis nähere sich mit aktuell 27,37 US-Dollar seinem Hochstand von 29 US-Dollar von Anfang Februar. Hohe Umsätze würden der WisdomTree Physical Silver Individual Securities (ISIN DE000A0N62F2 / WKN A0N62F) und der Xtrackers Physical Silver aufweisen.
Auch der Ölpreis sei in den vergangenen Wochen gestiegen, das Barrel der Nordseesorte Brent habe am Mittwochmorgen 68,90 US-Dollar gekostet. Mitte März seien es kurzzeitig 70 US-Dollar gewesen, mehr als dreimal so viel wie im Tief vom April 2020. Der Ausfall einer US-Ölpipeline nach einem Cyberangriff sei ohne große Auswirkungen geblieben. Dem Betreiber zufolge solle die Pipeline bis Ende der Woche wieder weitgehend laufen. Anleger trennten sich weiter von Öl-ETCs, wie Tahir melde. Umsatzstärkste Öl-Produkte an der Börse Frankfurt seien in den vergangenen Wochen der WisdomTree WTI Crude Oil und der Xtrackers Brent Crude Oil Optimum Yield EUR Hedged gewesen.
Laut Barbara Lambrecht von der Commerzbank würden sich die positiven Nachrichten aus den Industrieländern und die negativen aus Indien, dem inzwischen zweitgrößten Nettoölimporteur der Welt, die Waage halten. "Die Aussicht auf eine Unterversorgung in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Preise vorerst stützen", erkläre die Analystin. Die Bank habe ihre Preisprognose auf 70 US-Dollar zum Jahresende angehoben.
Beliebt seien laut WisdomTree derzeit allerdings vor allem breit streuende ETCs. "Die Flows in die Asset-Klasse sind in den letzten Wochen klar gestiegen", bemerke Tahir. Er sehe drei Gründe dafür: Reflationsängste, das durch Fiskalpakete angeschobene Wachstum sowie das zunehmende Umweltbewusstsein in Politik und Wirtschaft sowie von Verbrauchern, das Investitionen nötig mache. (Ausgabe vom 12.05.2021) (13.05.2021/fc/a/e)
Der Preis von Kupfer sei am vorgestrigen Dienstag auf 10.738,50 US-Dollar je Tonne geklettert - ein neues Allzeithoch. Zum Vergleich: Anfang 2020 seien es nur rund 6.200 Dollar gewesen, Anfang dieses Jahres 7.800 US-Dollar. Grund für den rasanten Preisanstieg: Die guten Konjunkturaussichten weltweit, die die Nachfrage nach dem vor allem in der Bauwirtschaft, der Elektronik und im Transportwesen verwendeten Metall nach oben treiben würden. Dazu komme der schwache US-Dollar, der Kupfer außerhalb des US-Dollar-Raums verbillige. Außerdem würden immer mehr Investoren Kupfer als Inflationsschutz nutzen.
"Die Infrastrukturpläne von US-Präsident Biden beinhalten den Bau von 500.000 Ladestellen für Elektroautos bis 2030", bemerke Mobeen Tahir von WisdomTree. Dafür sei viel Kupfer nötig. "Diese Geschichte ist gerade erst dabei, bei Investoren anzukommen." Die Bank of America habe vor kurzem eine gewagte Preisprognose gemacht: Sie rechne damit, dass der Kupferpreis in den kommenden drei Jahren bis auf 20.000 Dollar steigen werde.
Hohe Umsätze an der Börse Frankfurt hätten in den vergangenen vier Wochen vor allem der WisdomTree Industrial Metals und der WisdomTree Copper aufgewiesen.
Ebenfalls ein neues Allzeithoch habe das in der Autoindustrie verwendete Edelmetall Palladium erreicht. Der Preis habe erstmals die Marke von 3.000 US-Dollar übersprungen, aktuell seien es mit 2.944 US-Dollar je Feinunze kaum weniger (12.05.2021). Anleger würden meist auf den WisdomTree Physical Palladium Individual Securities (ISIN DE000A0N62E5 / WKN A0N62E) setzen.
"Die Talsohle der Preisentwicklung sollte aber nunmehr durchschritten sein", erkläre Dora Borbély von der DekaBank. Finanzinvestoren hätten zwar ihre Bestände von Goldfonds global weiter abgebaut, dafür habe sich aber die Schmucknachfrage wieder deutlich erholt. "Damit zeichnet sich eine Normalisierung der Nachfrageverhältnisse am Goldmarkt ab." Die Bank gehe mittelfristig davon aus, dass neben der Schmucknachfrage auch die Investmentkomponente stark bleibe, und beurteile die Aussichten für Gold weiterhin als attraktiv. Auf Zwölfmonatssicht erwarte sie einen Preis von 1.940 US-Dollar.
Laut WisdomTree setzten sich die Abflüsse aus Gold-ETCs fort, fielen aber geringer aus als in den Vormonaten. Umsatzrenner an der Börse Frankfurt sei weiterhin Xetra-Gold. Der Bestand von Xetra-Gold verharre mit 226 Tonnen auf hohem Niveau. Rege gehandelt worden seien in den vergangenen vier Wochen außerdem der Xtrackers Physical Gold mit Währungssicherung (ISIN DE000A1EK0G3 / WKN A1EK0G), der WisdomTree Physical Gold Euro Daily Hedged und der WisdomTree Physical Swiss Gold Individual Securities (ISIN DE000A1DCTL3 / WKN A1DCTL).
Stark beachtet werde derzeit auch Silber. Das Edelmetall sei zuletzt ebenfalls wieder teurer geworden. Der Preis nähere sich mit aktuell 27,37 US-Dollar seinem Hochstand von 29 US-Dollar von Anfang Februar. Hohe Umsätze würden der WisdomTree Physical Silver Individual Securities (ISIN DE000A0N62F2 / WKN A0N62F) und der Xtrackers Physical Silver aufweisen.
Auch der Ölpreis sei in den vergangenen Wochen gestiegen, das Barrel der Nordseesorte Brent habe am Mittwochmorgen 68,90 US-Dollar gekostet. Mitte März seien es kurzzeitig 70 US-Dollar gewesen, mehr als dreimal so viel wie im Tief vom April 2020. Der Ausfall einer US-Ölpipeline nach einem Cyberangriff sei ohne große Auswirkungen geblieben. Dem Betreiber zufolge solle die Pipeline bis Ende der Woche wieder weitgehend laufen. Anleger trennten sich weiter von Öl-ETCs, wie Tahir melde. Umsatzstärkste Öl-Produkte an der Börse Frankfurt seien in den vergangenen Wochen der WisdomTree WTI Crude Oil und der Xtrackers Brent Crude Oil Optimum Yield EUR Hedged gewesen.
Laut Barbara Lambrecht von der Commerzbank würden sich die positiven Nachrichten aus den Industrieländern und die negativen aus Indien, dem inzwischen zweitgrößten Nettoölimporteur der Welt, die Waage halten. "Die Aussicht auf eine Unterversorgung in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Preise vorerst stützen", erkläre die Analystin. Die Bank habe ihre Preisprognose auf 70 US-Dollar zum Jahresende angehoben.
Beliebt seien laut WisdomTree derzeit allerdings vor allem breit streuende ETCs. "Die Flows in die Asset-Klasse sind in den letzten Wochen klar gestiegen", bemerke Tahir. Er sehe drei Gründe dafür: Reflationsängste, das durch Fiskalpakete angeschobene Wachstum sowie das zunehmende Umweltbewusstsein in Politik und Wirtschaft sowie von Verbrauchern, das Investitionen nötig mache. (Ausgabe vom 12.05.2021) (13.05.2021/fc/a/e)
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